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Orgel CD „Königin in Preußen“

Die Ahrend-Orgel in der Kreuzkirche in Königs Wusterhausen

Christiane Scheetz spielt barocke Orgelwerke


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Was mich gerade umtreibt:

Die Vorteile des dbx Zone Pro 640m bei Beschallungsanlagen

4 Mikrofone – 4 Bearbeitungsstrecken – 4 Ausgänge

diese Konfiguration gibt es selten!

Der dbx spielt seine Vorteile nur in Räumen aus, die akustisch schwierig sind, meistens sind es die, welche sehr schnell zu Rückkopplungen neigen. Für „normale“ Anwendungen reichen andere, kostengünstigere Systeme, z.B. Soudcraft UI 12 aus.

In Kirchen werden meistens 4 Mikrofone verwendet: Kanzel, Lesepult, vom Altar, zum Altar.

Jedes hat andere Rückkopplungsfrequenzen. Kann man jeden der 4 Kanäle einzeln bearbeiten, hat man bessere Möglichkeiten als bei einer Summenbearbeitung.

Der dbx bietet pro Kanal u.a. Feedback Suppression, Compression, De-Esser, parametrischer EQ und leitet jeden Kanal auf einen eigenen Ausgang.

Geräte, die das selbe leisten, aber nur auf einen Ausgang routen, gibt es kostengünstiger.

Wozu 4 Ausgänge?

Dazu ein kleiner Ausflug zu dem

Vorrangschalter JTS CS-4 oder CS-8.

Zu den rückkopplungsempfindlichsten Räumen, die ich kenne, gehört die Kreuzkirche in Königs Wusterhausen. Das Pfeifen begrenzte alle Möglichkeiten zur sauberen Übertragung. Viele kleine Verbesserungen der Beschallungsanlage haben kleine Fortschritte gebracht. Der Durchbruch wurde erst mit dem Vorrangschalter erzielt.

Vorrangschalter schalten die lauteste Quelle ein, die anderen werden abgesenkt.

Etwas Gerätekunde ist zum Verständnis nötig, weil es Vorrangschalter und Schwellwertschalter (Gates) gibt.

Das Gate ist ein elektrischer Schalter, der eine Quelle einschaltet, sobald sie einen bestimmten Wert überschreitet. Für Mikrofone bedeutet das folgendes:

  • Das Gate senkt den Mikrofonpegel so weit ab, dass er deutlich unter der Pfeifgrenze (= Lautstärkeeinstellung, bei der es gerade noch nicht pfeift) liegt.
  • Wird das Mikro besprochen, steigt die Spannung, das Gate öffnet, die Sprache wird verstärkt. Damit arbeitet das Mikrofon möglicherweise an der Pfeifgrenze.
  • Wird es kräftig besprochen, schaltet das Gate sicher ein.
  • Wird es schwach besprochen und die Schaltschwelle nicht erreicht, schaltet es nicht ein. Der Einschaltwert muss dann soweit abgesenkt werden, dass eine leise Sprache noch sicher den Schaltimpuls auslöst.
  • Spricht eine laute Stimme in ein anderes Mikrofon und das eben beschriebene bekommt noch so viel Schall ab (Übersprechen), dass die abgesenkte Schaltschwelle erreicht wird, schaltet dieses Mikrofon ebenfalls ein, obwohl es nicht gebraucht wird.

In diesem Fall kann es sein, dass bei kräftigen Stimmen alle Mikrofone eingeschaltet werden. Das ist dann so, als gäbe es kein Gate. Die Pfeifgrenze richtet sich nach allen vorhandenen Mikrofonen ohne Absenkung. Und die wird mit jedem offenen Mikrofon niedriger!

Letztenendes ist das eine Frage der Örtlichkeit. Wie stark ist das Übersprechen auf einzelne Mikrofone? Der Raum und seine Reflexionen, sowie die mögliche Entfernung der Mikrofone untereinander, bestimmen das Übersprechen.

In der Kreuzkirche KW war das so stark, dass der Orgelklang bereits alle 4 Mikrofone eingeschaltet hat. Die Schwelle konnte nicht erhöht werden, weil leise Sprecher die Schaltgrenze dann nicht erreicht hätten.

Der Vorrangschalter arbeitet anders. Er nutzt nicht die eingestellte Schaltschwelle, sondern vergleicht alle Eingänge miteinander und schaltet nur den ein, an dem das lauteste Signal anliegt. Die anderen werden abgesenkt.

Für Mikrofone bedeutet das:

  • Steht ein kräftiger Redner auf der Kanzel, schaltet das Kanzelmikrofon ein. Alle anderen Mikros werden abgesenkt.
  • Dieses Mikrofon bleibt so lange geöffnet, bis ein anderes lauter besprochen wird.
  • Geht ein leiser Redner zum Lesepult, nimmt dieses Mikrofon die Stimme als die lauteste wahr, die anderen werden ja gerade nicht besprochen. Damit schaltet das Lesepultmikrofon ein, das Kanzelmikro wird abgesenkt.
  • Somit arbeitet immer nur ein Mikrofon. Die Pfeifgrenze richtet sich demnach nur nach einem Mikrofon und ist damit deutlich höher, sprich die Verstärkung kann lauter eingergelt werden.
  • Positiver Nebeneffekt: Das Sprachgemisch, das durch Übersprechen und die dazugehörigen Laufzeitunterschiede entsteht, wird deutlich verringert, die Sprachübertragung wird sauberer.

Bei Mikrofonanlagen mit einem Vorrangschalter können niemals zwei oder mehr Mikrofone gleichzeitig besprochen werden!

Die JTS Vorrangschalter haben nur einen Ausgang: Zum Endverstärker. Will man jeden Mikrofonkanal einzeln bearbeiten, muss das vor dem JTS geschehen. Jeder Mikrofonkanal muss einzeln auf einen JTS-Eingang gelegt werden.

Das kann der dbx Zone Pro leisten.

Mit dem Zone Pro kann ich PC-gesteuert jedes Mikrofon optimal einstellen und dann dem Vorrangschalter zuspielen, der seinerseits nur den benötigten Kanal scharfschaltet.

Fazit:

Beide Geräte zusammen bieten die Möglichkeiten, in kritischen Räumen Mikrofonverstärkung so einzustellen, wie es kein anders Gerät, auch nicht von Spezialfirmen (wie meines Wissens z.B. Strässer), kann.

Im Zweifelsfall ist der JTS CS wichtiger als der dbx – wenn eine Summenbearbeitung reicht.